Ein Fotoprojekt über die Position der Frau in der Bundeswehr und der Suche nach eigener Identität
„Stillgestanden!“ gibt Einblicke in die Welt von Soldatinnen in der deutschen Bundeswehr, in der Frauen nach wie vor stark unterrepräsentiert sind. In aktuellen Marketingkampagnen präsentiert sich die Bundeswehr als ein Ort der Gleichberechtigung und verspricht große Karrierechancen für Frauen. Ich wollte herausfinden, ob diese Gleichberechtigung tatsächlich existiert und wie ein Alltag für junge Frauen aussieht, der geprägt ist durch Disziplin, Hierarchie und toxische Männlichkeit. Ein Berufsalltag, der hauptsächlich aus Warten besteht. Dem Warten darauf, dass man gebraucht wird. Dem Warten auf einen Einsatz. Warten auf potenzielle Gefahr.
Wie ist das Leben als Soldatin wirklich? Was ist die Motivation für diese Berufswahl, insbesondere heute, wo der Krieg jeden Tag näher rückt?
Die Bundeswehr ist eine Welt für sich, in der Gefühle und Sensibilität nicht nur ein Zeichen von Schwäche sind, sondern oft auch die eigenen Karriere-Chancen verringern. In dem Projekt „Stillgestanden!“ beleuchte ich kritisch das Spannungsverhältnis zwischen Gewalt und Emotionen, Disziplin und Sensibilität, Einheit und Individualität. Ich nähere mich fotografisch den Identitäten hinter der Uniform und versuche ein Gefühl dafür zu bekommen, wer die Frauen außerhalb ihres beruflichen Dienstgrades eigentlich sein könnten.